„Ich kann nicht beschreiben, wie dankbar ich bin, dieses kleine Wesen an meiner Seite zu haben.“
Wie ein kleiner Hund eine große Wende brachte – und Hoffnung wieder wachsen durfte.
So klein begann unsere Reise
Seit 2017 habe ich eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung. 2021 ist Lina in mein Leben getreten – und das bedeutete eine 180°-Wendung meines Lebens. Ins Positive.
Mit einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung zu leben, bedeutet für mich die Hölle. Sie schränkt mich in allen Bereichen meines Alltags massiv ein – durch ihre vielfältige und komplexe Symptomatik. Tägliche dissoziative Krampfanfälle, die jederzeit auftreten können, Schlafstörungen, Panikattacken und Angstzustände bestimmten mein Leben so sehr, dass es mir unmöglich war, an einem normalen Leben teilzunehmen.
Aufgrund dieser Symptome, die für mich unkontrollierbar und mit unfassbar viel Leid verbunden waren, verließ ich kaum noch das Haus. Dinge, die für andere selbstverständlich sind – wie einkaufen, Termine wahrnehmen oder soziale Kontakte pflegen – konnte ich nicht mehr bewältigen. Die Angst, in der Öffentlichkeit zu dissoziieren oder eine Panikattacke zu bekommen, war zu groß. Ich war auf die Hilfe meiner Mitmenschen angewiesen, traute mich nirgendwo allein hin, und eine Ausbildung zu beginnen oder allein zu leben war unvorstellbar.
Trotz langjähriger ambulanter Psychotherapie, zahlreicher – auch spezialisierter – Klinikaufenthalte und unterschiedlichster medikamentöser Behandlungen blieb die Symptomatik bestehen. Mein Leidensdruck war enorm, die Hoffnung auf mehr Lebensqualität fast verloren.
Doch dann kam Lina in mein Leben. Die Idee, einen Assistenzhund an meine Seite zu holen, kam von meiner Bezugsperson – und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich weiß noch genau, wie ich Lina im Dezember 2021 zum ersten Mal sah. Es war sofort klar: Sie gehört zu mir, und ich zu ihr. Mit Annes Hilfe begann ich, sie zum PTBS-Assistenzhund auszubilden.
Dieser kleine große Wirbelwind hat gelernt, mir frühzeitig anzuzeigen, wenn sich eine Dissoziation anbahnt – so kann ich rechtzeitig meine Bedarfsmedikation einnehmen. Auch das Begleiten durch diese Zustände und das Herausführen daraus sind Assistenzleistungen von ihr, die mir unfassbar viel Sicherheit schenken.
Sie begleitet mich überall hin – zum Einkaufen, zu Arztterminen, durch den Alltag. Sie führt mich zu Ausgängen, merkt, wenn mit mir etwas nicht stimmt, erkennt Panikattacken, Angstgefühle oder Dissoziationen. Ich schlafe wieder besser, weil sie in der Nacht bei mir ist – und mich weckt, wenn ich von einem Albtraum gequält werde.
Wir haben die Ausbildung noch nicht abgeschlossen, aber was Lina mir bereits jetzt zurückgegeben hat, ist unbeschreiblich. Ich gehe wieder einkaufen, nehme Termine wahr, fahre allein mit der Bahn und schaffe es, allein zu Hause zu bleiben – mit ihr an meiner Seite. Klinikaufenthalte waren seitdem nicht mehr nötig. Der Umgang mit meiner Symptomatik hat sich deutlich verbessert.
Mit Linas Hilfe lerne ich nicht nur das wieder neu, was für mich lange unerreichbar schien – ich wachse. An Sicherheit, an Verantwortung, an Stabilität, an Selbstvertrauen. Und vor allem: an Hoffnung.
Sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Und ich bin dankbar, diesen Weg mit Lina und Annes Unterstützung gehen zu dürfen.
Fortsetzung folgt …